Unserer Piloten zeigen immer wieder mit beeindruckenden Flügen die Schönheit der Berge aus der Segelflieger-Perspektive. Hier war Manni mit Alex unterwegs – diesmal über Österreich.
Anfang Oktober hatte unser Flugschüler Benni seinen ersten Alleinflug auf der ASK21. Benni hat erst dieses Jahr bei uns als Flugschüler angefangen – das zeigt, man kann bei uns in einer Saison bereits alleine fliegen, dem größten Schritt bei der Segelflugausbildung. Am gleichen Wochenende hatte unser jüngster Flugschüler – Frederik – die Umschulung auf sein erstes einsitziges Flugzeug, die ASW15, gemacht.
Deutschlandweit haben die Segelflugvereine mit rückläufigen Mitgliederzahlen zu kämpfen. Insbesondere mangelt es häufig an jungem Nachwuchs. Während vor 20 Jahren die Flugschüler förmlich um Flüge im Schulungsdoppelsitzer kämpfen mussten, ist heute so mancher Fluglehrer dankbar, wenn an einem guten Tag auch nur zwei Flugschüler auftauchen. Über die Ursachen für diese Entwicklung kann nur spekuliert werden.
Der Augsburger Verein für Segelflug e.V. beschloss den Dingen nicht tatenlos zuzusehen und veranstaltete am 02. August 2016 im Rahmen des Ferienprogramms der Stadt Augsburg „Tschamp“ ein umfangreiches Programm für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren. Hierzu wurde bereits Monate zuvor eine große Materialkiste vom Luftsportverband Bayern reserviert. Mit der Unterstützung zahlreicher Helfer aus dem Verein konnten so verschiedene Arbeitsstationen realisiert werden. Ziel war es, die 31 Kinder den ganzen Tag über zu beschäftigen und aktiv in den Betrieb des Segelflugvereines zu integrieren. In kleinen Gruppen ging es nacheinander zu den verschiedenen Stationen. Nach einer Besichtigung der Hangars baute jedes Kind in den vereinseigenen Werkstätten einen kleinen Wurfgleiter aus Holz und lernte so spielerisch, warum ein Flugzeug fliegt. Außerdem wurden unter der Anleitung eines Piloten erste Flugerfahrungen an einem Simulator gesammelt. Im Laufe des Tages durfte dann jeder den heiß ersehnten ersten richtigen Flug in einem Segelflugzeug durchführen – selbstverständlich im Doppelsitzer unter der Führung eines erfahrenen Piloten.
Bei einem abschließenden Grillfest waren die Eltern und Großeltern der Kinder herzlich eingeladen. So bewirtete der Augsburger Verein für Segelflug e.V. schließlich etwa 100 Gäste. Hier wurde noch einmal mit den falschen Klischees des Segelfliegens aufgeräumt. Angehörige des Vereins erläuterten den Anwesenden, dass Segelfliegen keineswegs teurer sei als andere Sportarten wie beispielsweise Tennis und dass man mit der Ausbildung bereits im Alter von 13 Jahren beginnen könne. Den stolzen Kindern wurde für ihre engagierte Teilnahme schließlich der „Juniorenpilotenschein“ überreicht. Für alle Beteiligten ging ein anstrengender aber erfolgreicher Tag zu Ende. Bereits am nächsten Wochenende erschien der erste begeisterte Teilnehmer, um mit der Pilotenausbildung zu beginnen.
Auch außerhalb solcher Events sind Gäste und Fluginteressierte beim Augsburger Verein für Segelflug e.V. jederzeit herzlich willkommen.
26 Schüler der Berufsschule Augsburg hatten sich zum Schülerfliegen bei AVS eingefunden. Das Wetter war ideal und die die etwas später an der Reihe waren konnten auch noch richtig schöne Thermik-Flüge erleben. Unterstützt wurde der AVS von der Flugsportgruppe Haunstetten.
Mitglieder des AVS finden sich gerne als Helfer ein um solche Events zum Erfolg werden zu lassen.
Peter erklärt warum ein Segelflieger oben bleiben kann
Manni checkt den Flieger (Duo Discus T)
Abflugbereit
Janosch bekommt nochmal die Richtung gezeigt 😉 – Und nun ernst: Es ist das Signal für den Startleiter dass das Flugzeug startbereit ist
Rückholer mit unserem historischem Truck
einmal Schleppseil einhängen bitte – das ist unsere Schulungsmaschine ASK21
entspanntes Warten beim Startleiter
Die Teilnehmer des LIMA Lehrgangs mit ihren Trainern
In diesem Jahr ergatterten Florian und ich zwei der begehrten Plätze beim Streckenfluglehrgang LIMA. Dieser wird jedes Jahr durch den Landesverband Bayern organisiert und richtet sich speziell an junge Segelflieger mit Streckenflugambitionen. Dieses Jahr fand der Lima-Lehrgang in der Nähe von Ingolstadt in Beilngries statt. Eigentlich wollte ich bereits zum Lehrgang fliegen – doch das Wetter machte mir einen Strich durch die Rechnung: nach 5 vergeblichen Versuchen nach dem Windenstart „hängen zu bleiben“ hieß es: „Abrüsten“. Florian und ich zerlegten den Discus cs und verluden ihn im Anhänger. Am Abend erreichten wir den Flugplatz Beilngries. Dieser liegt direkt im Altmühltal und ist malerisch von bewaldeten Berghängen umgeben. Nach einem kurzen Kennenlernen mit den Teilnehmern und Trainern verschwanden wir alle in unsere Zelte, um am nächsten Tag in aller Frühe in den Tag zu starten.
Die nächsten Tage sollten leider noch schlechter werden und so beschlossen Florian und ich eine Nacht nach Hause zu fahren. Auf dem Rückweg brachten wir dann einen zweiten Einsitzer – unsere ASW 15 – mit zum Lehrgang. Als dann für Donnerstag ein brauchbarer Tag vorhergesagt war, konnten wir beide einsitzig fliegen. Diesmal flog Florian den Discus cs und ich die ASW 15. Nachdem alle gestartet waren, versammelten sich die drei 3er-Teams in der Luft und flogen jeweils geschlossen in Richtung des ersten Wendepunktes ab. Im morgendlichen Briefing hatten wir ein Dreieck angesetzt, welches uns rund um den Luftraum Nürnberg herumführte und etwa 400 Kilometer groß war. Die Wetterbedingungen waren leider etwas schlechter als erwartet: Die Wolkenbasis war sehr tief und so suchte man nicht selten in 400 Metern über Grund nach dem nächsten Aufwind. Die ersten fünf Stunden verliefen jedoch bei meinem Team und mir alles gut. Nach dem zweiten Wendepunkt hätten wir uns eigentlich etwas südlich orientieren müssen – beschlossen jedoch kurzer Hand unser Dreieck zu vergrößern, da über dem Fichtelgebirge vielversprechende Cumuluswolken standen. Hier haben wir uns jedoch verkalkuliert: Wir waren schon relativ tief und durch den Einflug in höheres Gelände verringerte sich unsere Höhe über Grund weiter. Schließlich hörte ich über Funk die Meldung unseres Trainers: „Ich muss landen. Simon – am besten Du folgst mir.“ Ich war ein wenig beunruhigt, denn der einzige in Frage kommende Acker war nicht sonderlich groß und zudem an einem Hang gelegen. Zwei Minuten später waren Stefan und Simon jedoch sicher gelandet. Ich hatte noch genügend Höhe, um einige Kilometer weiter zu fliegen. So konnte ich noch den Flugplatz Erbendorf-Schweißlohe erreichen und mir blieb eine Außenlandung erspart. Dies war eine gute Entscheidung. Denn wie sich später herausstellte, haben Stefan und Simon beide auf dem recht steinigen Acker die Unterseite ihrer Flugzeuge zerkratzt.
Startaufstellung und Warten bis die Schleppmaschine wieder da ist
Florian hatte es unterdessen fast geschafft, wieder den Flugplatz Beilngries zu erreichen und somit das angedachte Dreieck zu schließen. Doch dann war plötzlich auch für ihn Schluss: Die untergehende Sonne hatte keine Kraft mehr und die Thermik blieb aus. Florian traf die richtige Entscheidung und überflog ein ausgedehntes Waldstück nicht mehr. Stattdessen entschied er sich zur Außenlandung. Lehrbuchmäßig „ackerte“ er seinen Discus cs nur 30 Kilometer von seinem Ziel entfernt.
Florians Außenlandung mit dem Discus CS
Florian und ich sahen uns nun mit einem typischen Problem unter Streckenflugsegelfliegern konfrontiert: Außenlandungen der gegenseitigen Rückholer. Eigentlich sollte ich ihn mit Auto und Anhänger abholen und er mich. Nun saßen wir beide mit unseren Flugzeugen irgendwo im nichts. Nach einiger Herumtelefoniererei gelang es uns dann schließlich, andere Lehrgangsteilnehmer bzw. Trainer zu mobilisieren, um uns abzuholen. Ich war noch 160 Straßenkilometer von Beilngries entfernt und so traf ich mit meinem Rückholer Lukas erst um Mitternacht am Flugplatz ein, um endlich das wohlverdiente Bier zu trinken.
Es war der letzte gute Tag des Lehrgangs und besser hätte dieser eigentlich nicht verlaufen können: Ich bin 340 Kilometer geflogen und Florian sogar fast 400. Beide sind wir um viele Erfahrungen reicher. Wir können jedem jungen Piloten die Teilnahme an diesem Lehrgang nur empfehlen. Vielen Dank an die Trainer Bernd Tauber, Stefan Langer und Lukas Flor.
Discus CS ist bereit zum Start